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15. Dezember 2022 | Von Wetterdiensten wird spekuliert und hochgerechnet, ob das Jahr 2022 als das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung abgeschlossen wird. Nun, für die Zuckerrübe in Deutschland war es nicht das wärmste Jahr, wenn man die Wachstumsperiode von April bis Oktober betrachtet. Aber trotzdem gibt es aus Sicht der Zuckerrübe einige Superlative. Zum Beispiel standen ihr noch nie so viele Sonnenstunden wie in diesem Sommer zu Verfügung.
Grafik: Temperaturen (Durchschnitt der Monate), Sonnenscheinstunden und Niederschlagmengen von 1951 bis 2022, dargestellt ist das Mittel über Deutschland für die Perioden April bis Oktober und Juni bis August. Daten: DWD und eigene Berechnungen
Ein weiteres Superlativ lieferte der Herbstmonat Oktober. Er konnte – wenn auch sehr knapp – den bisherigen Spitzenreiter Oktober 2001 vom Temperaturthron werfen (nicht dargestellt). Mit 12,5 ° Celcius lag er 3 ° Celcius über der Referenzperiode von 1991 – 2020. Auf vielen Standorten konnten die Rübenbestände dadurch noch gute Zuwächse generieren.
In der obigen Grafik sind die Temperaturen, Sonnenstunden und Niederschlagsmengen für die Wachstumsperiode von April bis Oktober, sowie der Sommermonate Juni bis August dargestellt. Betrachtet man die Linien, dann zeigt sich für die Temperaturen ein eindeutiger Aufwärtstrend, der etwa in den 70er Jahren beginnt. 2018 gab es die bisher wärmste Wachstumsperiode für die Zuckerrüben, das Jahr 2022 folgt mit etwas Abstand auf Platz 2. Der herausragend heiße Sommer 2003 wurde aber bislang noch nicht übertroffen. Die sommerlichen Niederschlagsmengen waren 2003 ähnlich niedrig wie in diesem Jahr sowie dem bisher trockensten Jahr 2018.
Für die beiden dargestellten Parameter Sonnenschein und Niederschlag zeichnet sich kein eindeutiger Trend ab. Obwohl es so aussieht als würden in den letzten 20 Jahren die Niederschläge unter großer Volatilität zurückgehen, gab es auch vorab in der Zeitreihe 15-Jahres-Schritte mit rückläufigen Niederschlagsmengen. Diese kehrten sich dann wieder um. Jedoch muss man hierbei berücksichtigen, dass bei ansteigenden Temperaturen die Zuckerrübe mehr Wasser veratmet. Hier sind nur die Flächenmittel für Deutschland dargestellt. Auf einzelnen Standorten oder in Anbauregionen kann das Wetter 2022 in diesen Wachstumsperioden noch weitere Rekorde eingestellt haben.
Nach der 3. Ernteschätzung der WVZ wird ein Weißzuckerertrag von 10,8 Tonnen pro Hektar für diese Kampagne prognostiziert. Damit würde das Ernteergebnis des bisher trockensten Jahr 2018 nur knapp um 0,1 Tonne übertroffen.
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