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18. Dezember 2023 | Mit der dritten Ernteschätzung der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ) wurden die Zuckergehalte nochmals nach unten - auf 16,7 Prozent - korrigiert. Das wären die niedrigsten Zuckergehalte seit 1995. Über die Ursachen wird aktuell im Winter in den Veranstaltungen viel diskutiert.
Grafik: Die Entwicklung der Zuckergehalte in Deutschland seit 1951, Daten WVZ
Betrachtet man die obige Grafik, dann zeigt sich über den 70-jährigen Zeitraum von 1951 bis heute ein Anstieg der Zuckergehalte von 15,5 auf heute 18 Prozent. Dieser wird zu einem Anteil durch den züchterischen Fortschritt getragen. Dazu kommen die Verbesserungen in der Produktionstechnik wie die Ernte und die Lagerung. Zum Beispiel wurde die Stickstoffdüngung, die sich negativ auf den Zuckergehalt auswirken kann, optimiert. Die Fortschritte in der Mietenlagerung reduzierten Veratmungsverluste. Die großen Schwankungen der Zuckergehalte zwischen den Jahren nahmen ab. Dann sehen wir noch die jährlichen, durch die unterschiedlichen Witterungsverläufe bedingten Schwankungen. Der höchste Zuckergehalt von 19,11 Prozent wurde im Dürrejahr 2018 erzielt. Der sehr auffallend hohe Wert ist durch den „Rosineneffekt“ begründet.
Für die niedrigen Zuckergehalte im Jahr 2023 ausschlaggebend, war vermutlich die rund zwei Wochen spätere Aussaat Ende April auf die eine trockene Periode bis Mitte Juni folgte. Diese verzögerte nach dem späten Auflaufen der Rüben zusätzlich die Jugendentwicklung. So begann erst Ende Juni das Massenwachstum der Rüben. Ab Mitte Juli bis Ende August wurde die Rübenentwicklung durch überdurchschnittliche Regenmengen, die als Gewitterregen und Starkniederschläge fielen, unterstützt. Es war einer der nassesten Augustmonate. Im September blieb der erwartete Anstieg der Zuckergehalte aus, obwohl der Monat ausgesprochen warm und sonnig ausfiel. Letztendlich war es aber zu warm, denn auch die Nächte kühlten sich für eine Zuckereinlagerung nicht ausreichend ab. Hohe Temperaturen gepaart mit den gut wasserversorgten Böden ließen das Massenwachstum nicht abreißen. Hohe Rübenerträge mit niedrigen Zuckergehalten kennzeichnen die diesjährige Zuckerrübenernte.
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