Larven der Rübenmotte schädigen norddeutsche Rübenschläge

Das Schadbild ähnelt Rhizoctonia-Befall, Bormangel oder Ditylenchus-Befall.


Zurzeit erreichen uns vermehrt Anfragen besorgter Landwirte aus dem norddeutschen Raum, die in ihren Rüben Rhizoctonia, Bormangel oder Ditylenchus-Befall vermuten. Auf den ersten Blick mögen die Schadsymptome ähnlich sein. Bei näherem Hinsehen finden die Landwirte einen Schädling, der für viele von ihnen unbekannt ist: Die Rübenmotte. In Süddeutschland sind die Schädlinge und die von ihnen verursachten Symptome bekannt. Der Schädling braucht für eine erfolgreiche Etablierung länger anhaltende warme und trockene Witterung.

Die Larven der Rübenmotte treiben in diesem Jahr also auch in für sie unüblichen Rübenregionen in stärkerem Maße ihr Unwesen.

Zunächst bilden die Larven ein feines Gespinst um die Herzblätter der Rübe und fressen sie. Durch die Verunreinigung des Rübenkopfes mit dem Kot der Larven bilden sich ideale Bedingungen für Sekundärinfektionen mit Bakterien und Pilzen, wie z. B. Rhizopus. Die Fäulnis zieht dann von oben in den Rübenkörper hinein und kann bis zum Totalausfall der Pflanze führen. Abgestorbene Rüben ähneln von oben oft dem Schadbild von Rhizoctonia. Bei geringeren Schadensgraden sind Nachteile bei Lagerfähigkeit und Verarbeitung der Rüben zu erwarten.

Beim Auseinanderzupfen der verbliebenen Herzblättchen findet man oft die sich schnell bewegenden Larven. Diese sind graugrün bis braun gefärbt und 10 bis 12 mm lang.

Die Bekämpfungsmöglichkeiten sind begrenzt, bei weit fortgeschrittenem Befall so gut wie unmöglich. Die Applikation zugelassener Insektizide muss unter Zugabe von Netzmitteln und bei Wasseraufwandmengen von 600 Litern pro Hektar erfolgen, um Wirkung zu zeigen. Nach umfangreichen Erfahrungen aus dem süddeutschen Raum sind dabei lediglich Wirkungsgrade von maximal 50 % erzielbar.

Den besten Effekt gegen den Schädling bewirken ergiebige Niederschläge, der die Larven ertränkt und die adulten Tiere am Flug hindert. Leider sind solche Regenereignisse zurzeit immer noch nicht in Sicht.

Um eine Ausbreitung in den Folgejahren zu verhindern, wird auf Befallsflächen eine tief wendende Bodenbearbeitung empfohlen.

 

Die Bilder entstanden auf einem Rübenschlag in Söllingen (Landkreis Helmstedt, Niedersachsen). Die Befallshäufigkeit liegt dort bei nahezu 100 %, zum Zeitpunkt der Aufnahmen (15. August) liegt der Pflanzenausfall bei ca. 0,5 %.

Rübenmotte: Die Larve frisst die Herzblätter der Rüben.
Rübenmotte: Der gesamte Herzblattbereich wird filzig-schwarz.
Rübenmotte: Die Larven der Rübenmotte kriechen schnell weg, wenn man die Rübe untersucht.
Rübenmotte: Die Fraßstellen bieten Pilzen und Bakterien ideale Eintrittspforten.
Rübenmotte: Sekundärinfektionen durch Pilze führen zum Absterben des Blattapparates.
Rübenmotte: Die durch Sekundärinfektionen verursachte Fäule vernichtet den Rübenkörper.
Quelle: Strube D&S GmbH

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