Die Zuckererträge

26. Oktober 2018 | Die Zuckererträge schwanken stark.

Die Zuckerrübenkampagne 2018 ist in vollem Gange. Die Praxis-Erträge bestätigen die Auffälligkeiten der diesjährigen Proberodungen. Die Zuckererträge können von Region zu Region, aber auch von Rübenschlag zu Rübenschlag enorm schwanken. Direkt benachbarte Felder liefern ganz unterschiedliche Ernteergebnisse, auch innerhalb der Schläge variieren die Erträge. 

 

Grafik: Streuung der Zuckererträge auf den Einzelstandorten der Strube-Proberodungen 2018 und der zurückliegenden 5 Jahre zum Vergleich.   

Mit Hilfe der Kasten-Grafik kann die Streuung der Zuckererträge auf den Einzelstandorten der Strube Proberodungen gut verdeutlicht werden. Dargestellt sind 3 Proberodungstermine mit jeweils 4 Wochen Wachstumsabstand. Um direkt vergleichen zu können, haben wir neben dem Jahr 2018 die Erträge der zurückliegenden 5 Jahre in der Grafik eingetragen.

Der farbige Kasten kennzeichnet pro Proberodungstermin die 50 Prozent der Standorte, die im mittleren Ertragsbereich liegen. Ein Viertel der Standorte weisen höhere oder niedrigere Erträge auf, diese sind durch T-Linien nach oben und unten abgetragen. Einzelne weit außerhalb liegende Punkte stellen extreme Ertrags-Ausreißer dar.

Schnell kann man nun überblicken:

  1. Zu jedem Proberodungstermin weist das Jahr 2018 eine größere Streuung der Einzelstandorte auf.
  2. Die Streuung der Einzelstandorte nimmt mit späteren Ernteterminen zu.
  3. Der Ertragszuwachs (Δ) in den 8 Wochen von Mitte August bis zum Ende der ersten Oktoberdekade war im Mittel der Standorte 2018 am geringsten.

Der regionale Ertragsmittelwert der Proberodungen hat in diesem Jahr somit einen vergleichsweise geringeren Aussagewert.

Das Rübenwachstum war bei der diesjährigen Trockenheit in besonderem Maße abhängig vom Wasserhaltevermögen der Böden, wechselnden Bodenunterschieden, kleinräumig differierenden Regenmengen aber auch von den gesetzten pflanzenbaulichen Maßnahmen. Generell sind die Rüben klein und sehr zuckerreich. Für Wassernachschub sorgte die tiefreichende Pfahlwurzel mit ihren Seitenwurzeln. So konnten Wasserreservoire unterhalb von 60 cm Bodentiefe erschlossen werden. Auf unserem Proberodungsstandort in Söllingen fielen von April bis Ende September 135 mm Regen (langjährig 352 mm). 25 Kilometer weiter nordöstlich gab es bereits 40 mm mehr Niederschlag, 25 Kilometer in Richtung Westen waren es 30 mm mehr.

Laut der 2. Ernteschätzung der WVZ wird ein durchschnittlicher Zuckerertrag von 12,57 Tonnen je Hektar prognostiziert. Der Zuckergehalt soll sich im Bundesschnitt bei 18,37 Prozent einpendeln. Das wäre der bisher höchste Zuckergehalt einer Rübenernte.

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